Monarca della Musica - Barocktrompeten Ensemble Berlin

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Monarca della Musica  
Die Musik der Mächtigen
“Strahlende Klänge und verborgene Schätze” der Musik des 17. Jahrhunderts aus Italien, England und Austrobohemia für Trompeten, Pauken, Zinken, Posaunen, Theorbe & B.c.


Trommeln und Trompeten erklingen am Anfang und am Ende des Konzerts - Instrumente, die den "Mächtigen" am nächsten waren. Ausgehend von der militärischen Bedeutung, die ihre Wichtigkeit und gehobene Stellung an den Höfen erklärt, waren die Trompeter, Pauker und Trommler an der Organisation des höfischen Lebens in hohem Maße beteiligt. Sie begleiteten das Leben der Potentaten in Zeremonien von Geburt an bis zum Tod.

So beginnt das Konzert mit einem eindrucksvollen Marsch aus der "Funeral Music to Queen Mary" von Henry Purcell und endet mit einer "Symphony for Flat-Trumpets and Drums" von Jeremiah Clarke; eine Zwischenaktmusik für eine Oper im königlichen Theater. Gestützt auf diese "englischen Säulen" in denen noch andere Werke von H.Purcell, J.Clarke aber auch von William Byrd tragend wirken, zeigt sich in der Architektur des Programms einer der wichtigen Reisewege der Musik des 17. Jahrhunderts.

Von Italien, dem gelobten Land der Musik, das wie kein anderes die europäische Musikgeschichte beeinflusste, ausgehend nach Norden, nach Wien, in die Kaiserstadt und weiter nach Kremsier, der Sommerresidenz der Fürstbischöfe zu Olmütz. Dem ausgeprägten Repräsentationsbedürfnis des Kaiserhofes entsprechend, überwog in Wien der Einsatz des Trompetercorps zu zeremoniellen Anlässen.

Der Wille zur standesgemäßen Darstellung der Macht wird bei den Fürstbischöfen zu Kremsier nicht weniger hoch gewesen sein. Doch muß die dortige Trompetergruppe unter ihrem Leiter Pavel Josef Vejvanovsky viel mehr in die Hofkapelle integriert gewesen sein, als es an anderen Höfen dieser Zeit üblich war. Deshalb findet man in den mehr als 6000 Handschriften der Schloßbibliothek zu Kremsier neben den "Strahlenden Klängen" auch eine Fülle "verborgener musikalischer Schätze": Virtuos geführte Trompetenpartien in intimster Kammermusik mit Streichern, und, dafür ist Kremsier mittlerweile berühmt, sehr seltene Originalkompositionen für Trompeten, Zinken und Posaunen.

Johann Plietzsch 2009

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